Bei den ganzen Bauaktivitäten für die ROV's stand auch immer wieder das Problem einer Dichtheits- und Festigkeitsprüfung der einzelnen Bauteile an. Die Dichtheit ließ sich noch relativ einfach mit Unterdruck testen. Das Teil wurde auf einen Werkstattschrank gestellt, dann eine Schlauch angeschlossen und anschließend Luft aus dem ROV gesaugt. Dann kam das Ende des Schlauches in ein wassergefülltes Gefäß, das auf dem Fußboden stand und schon stieg die Wassersäule nach oben. Blieb sie dort, war das Bauteil dicht, wenn nicht, musste gesucht werden. Dabei wurde dann mit Überdruck gearbeitet. Mittels eine Aquarienpumpe wurde Luft hineingepumt und dann nach nach austretenden Luftblasen gesucht. Das war eine einfache und erfolgreiche Methode. Insbesondere die Prüfung mit Unterdruck war immer sehr zuverlässig und man brauchte auch kein Wasserbecken, um das ROV zu prüfen. Es empfielt sich, diese schnelle und einfache Prüfung nach jeder Öffnung eines Bauteils durchzuführen. Gründe für Undichtheiten finden sich immer wieder.

Beim dritten Modell dann standen aber noch andere Fragen auf der Tagesordnung. Da eine Tauchtiefe von ca. 50 m ins Auge gefasst wurde, musste an einigen kleineren Bauteilen auch eine Festigkeitsprüfung vorgenommen werden. Dazu wurde ein Druckbehälter einer Hauswasseranlage ausgeschlachtet, innen gesäubert und lackiert und dann mit Anschlussmöglichkeiten an die Wasserversorgung versehen. Das zu prüfende Teil wurde dann in den Behälter gelegt, der anschließend geschlossen wurde. Dann erfolgte der Anschluss an die Wasserleitung. Zuerst wurde der Behälter geflutet. Dann wurden der Behälter und das darin befindliche Bauteil mit dem Netzdruck beaufschlagt, der hier 6,5 bar betrug, was einer Tauchtiefe von 65 m entspricht. Theoretisch könnte man über das vorhandene Bodenventil den Behälter noch auf den zulässigen Betriebsdruck von 10 bar aufblasen (100 m Tiefe), aber das schien mir doch etwas übertrieben. Insgesamt funktionierte das einwandfrei, wobei aber nur Teile bis 90 mm Außendurchmesser durch die Öffnung passen. Mehr war aber nicht erforderlich, da die Festigkeit der großen Bauteile durch die ausgewählten Grundmaterialien gewährleistet war.